Spaziergang des Netzwerks „Geschichte wird gemacht“ zu einigen Museen und Gedenkstätten in Berlin Mitte, 21. Juni, 11 – 14 Uhr

Die lange verschlossenen Türen von Museen und Gedenkstätten sind zum Teil wieder geöffnet. Statt Filmberichten und virtuellen Touren sind wieder echte Besuche möglich, wenn auch unter Auflagen und mit manchen Einschränkungen. Mit einem Regelbetrieb ist wohl nicht vor dem Frühjahr 2021 wieder zu rechnen. Die Corona-Krise ist nicht vorbei. Und je länger sie dauert, um so schärfer zeigen sich die Probleme und Konflikte des Normalzustands, zu dem jetzt manche gern wieder zurückkehren wollen.

Das wird nicht klappen.

Diese Krise verändert das Leben aller, nur nicht aller in gleichem Maße. Über Jahre haben – von der Politik befördert – ein Niedriglohnsektor und prekäre Arbeitsverhältnisse zugenommen. Die Befürchtungen sind groß und die Wohnungen, in denen wir bleiben sollten, klein. Es zeigt sich, dass viele Leute nur sehr geringe private Reserven haben, um mit der Krise umzugehen. Die wirtschaftlichen Soforthilfen sollten die Löcher in der sozialen Absicherung kurzfristig stopfen. Die große Politik hat sogar die kleinen Soloselbständigen entdeckt! Doch immer noch heißt das „soziale Netz“ am Ende nur Hartz IV. Und es ist nicht klar, wer die Kosten der Krise bezahlen wird.

Anfang des Jahres, vor Corona, sind wir mit einem „Offenen Brief“ für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Museen und Gedenkstätten angetreten. Unsere Forderungen nach fairer Bezahlung und sozialer Absicherung, nach Anerkennung unserer Arbeit und Mitsprache sind nicht überholt. Im Gegenteil: Die Wiederöffnung muss zu einem Neustart werden.

An verschiedenen Museen und Gedenkstätten werden wir über die Bedingungen vor und nach Corona sprechen. Erst einmal geht es um Lösungen, die in der Krise funktionieren. Dann auch um Lösungen für einen neuen Alltag:

Soziale Absicherung für alle!

Route:
11:00 Treffpunkt Bernauer Straße/Ackerstraße
11:20 Aufbruch zum Naturkundemuseum
11:40 Naturkundemuseum
12:00 Aufbruch zum Reichstag (vorbei am Medizinhistorischen Museum)
12:30 Blick auf den Bundestag (Spreeufer: Schiffbauerdamm/Luisenstraße)
12:50 Aufbruch zum Abgeordnetenhaus über Wilhelmstraße
13:30 Topographie des Terrors, Martin-Gropius-Bau, Abgeordnetenhaus, Abschluss

Sagt den Kolleg*innen Bescheid! Bringt Freunde und Familie mit – und für jeden eine Maske! Achtet auf den Abstand! Wir freuen uns auf Euch!